Eine neue Studie zeigt auf, was schon lange bekannt ist. Die Arbeit bei der Spitex ist komplex, aber zurzeit hat es viele Hürden, damit die Leistungen angemessen finanziert werden.
Die Ursachen für die Zunahme der komplexen Fälle bei der Spitex sind vielfältig: So führt die politische Forderung «ambulant vor stationär» im Gesundheitswesen dazu, dass Patientinnen und Patienten schneller aus dem Spital entlassen und von der Spitex gepflegt werden. Ebenso treten viele Menschen später ins Heim ein und werden länger zu Hause von der Spitex gepflegt und betreut. Auch die zunehmende Alterung der Gesellschaft führt zu einer starken Zunahme der komplexen Spitex-Fälle, etwa aufgrund von Multimorbidität und Polymedikation. Ein weiterer Grund ist die rasche Entwicklung im Gesundheitswesen: Fortschritte in der Medi-zin, der Medizinaltechnik und der Digitalisierung erlauben es zunehmend, auch Menschen mit schwereren Erkrankungen zu Hause zu pflegen. Aus all diesen Gründen beschäftigt die Spitex zunehmend hochqualifiziertes und -spezialisiertes Personal und bietet immer mehr Spezial-Dienstleistungen wie ambulante Psychiatrie, Kinderspitex, Wundbehandlung oder Palliative Care an.
Kommt hinzu, dass die Spitex-Mitarbeitenden durch den Fachkräftemangel einem zunehmen-den Druck ausgesetzt sind und immer mehr Zeit in die Abrechnung bei besonders leistungsin-tensiven Fällen investieren müssen – auch diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Spitex-Mitarbeitenden ihren Arbeitsalltag als immer komplexer erleben.
Die Politik und die Krankenversicherer sind nun gefordert, die Fakten anzuerkennen und die Finanzierung an die aktuellen und künftigen Heraufsforderungen anzupassen.